Jeder kennt Sie, jeder hat bereits einen davon gesehen – Steinpilz, Fliegenpilz oder diverse Baumpilze. Manchmal entsteht der Eindruck, Pilze sind ziemlich eintöngig und langweilig – m.M. nach, da man die giftigen Pilze oft ausblendet – aber wenn man die Augen weit aufmacht, im Pilzwald, zeigt sich eine Vielfalt an Formen und Farben – und manche scheinen in ihrem Aussehen nicht von dieser Welt zu kommen.
Die allermeisten dieser wunderbaren Exemplare Pilz sind ziemlich unscheinbar, nur unter dem Mikroskop sichtbar, aber dafür von erheblichem Wert für unsere Natur und zuletzt unser Leben – denn was wäre der Wald ohne unsere unterirdischen Pilzakteure, was wäre der Bäcker oder Brauer ohne Hefepilz?
Die für uns sichtbaren Pilze – Schimmelpilze und die Fruchtkörperbildenen Pilze im Wald oder in Zuchtbeeten – sind nur ein minimaler Bereich der Pilzwelt. Unterirdisch vernetzt, stehen ca. 90% aller Landpflanzen in einer direkten Verbindung mit Pilzen und tauschen tagein, tagaus Nährstoffe miteinander aus. Die Pilze bekommen dabei die Stärke/Glukose aus der Photosynthese und geben Mikronährstoffe, Phosphat und Stickstoff ab.
Mit dieser gewonnenen Energie sorgen die Pilze, für die Zersetzung des toten, organischen Materials – bspw. die Umwandlung des Totholz – und reichern ihre Umgebung mit den nährstoffreichen Abfallprodukten an – Humus entsteht. Das daraus entstehende CO2, wird dann wiederrum von den Bäumen und Pflanzen in der Photosynthese und zum eigenen Wachstum genutzt.
Schon gewusst?! Die Verwendung von Pilzen als umweltschonende Alternative hat großes Forschungsinteresse geweckt: Neben dem Einsatz als Lederersatz und in Medikamenten, wird seit wenigen Jahren am Pilzmyzel als „biologischen Kleber“ geforscht.
Wir sind gespannt, wie die Welt der Pilze unsere Welt weiter revolutionieren wird.
Hinweis: Sammle nur Pilze, die du eindeutig bestimmen kannst! Hole dir, als Pilzneuling, immer Rat von einem erfahrenen Pilzsammler.